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Fragen und Antworten zu Equinem Asthma
Fragen und Antworten zu Equinem Asthma

FAQ - EquiHaler®

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Equines Asthma, Inhalation bei Pferden und den EquiHaler®

1. Husten und Equines Asthma bei Pferden

Wenn dein Pferd hustet, solltest du rechtzeitig eine*n Tierarzt*ärztin rufen. Es muss abgeklärt werden, ob es sich um einen Infekt handelt oder der Husten auf bestimmte Reize hin auftritt. Bis zum Tierarztbesuch solltest du dein Pferd genau beobachten, um herauszufinden, wann es hustet, z.B. beim Füttern, beim Reinführen in den Stall, morgens, abends, zu Beginn des Reitens in der Halle, draußen auf der Weide etc. Das kann einen Hinweis auf den hustenauslösenden Reiz geben. Nach der Untersuchung des Pferdes wird dein*e Tierarzt*ärztin wahrscheinlich auch auf die Umgebung, Haltung und Futterqualität achten. Falls es kein infektiöser Husten ist, könnt ihr so gemeinsam herausfinden, wie du die Haltungsbedingungen optimieren kannst, damit der hustenauslösende Reiz reduziert oder bestenfalls abgestellt werden kann. 

Equines Asthma ist eine chronische, nicht-infektiöse Lungenerkrankung. Bei der leichten Form fällt möglicherweise nur eine schlechtere Leistung (Leistungsintoleranz), leichter Nasenausfluss und gelegentlicher Husten auf. Bei mittelgradig betroffenen Pferden kommt wiederkehrender Husten, teils mit schleimigem Auswurf oder Nasenausfluss hinzu. Bei hochgradigem Equinen Asthma husten die Pferde oft, sie bekommen bereits im Ruhezustand wenig Luft und zeigen Bauchatmung („Dämpfigkeit“).

Hier gibt es einen Fragebogen, mit dem du das Risiko für Equines Asthma bei deinem Pferd abschätzen kannst.

COB (Chronisch-obstruktive Bronchitis) bezeichnet eine chronische, mit einer Verengung der Atemwege einhergehende Lungenerkrankung. Dieser Begriff wurde früher für die hochgradige Form des Equinen Asthmas verwendet.

Ein akuter Asthmaanfall ist ein Notfall, also umgehend die Tierarztpraxis anrufen! Der*die Tierarzt*ärztin wird krampflösende, entzündungshemmende, antiallergische Medikamente verabreichen, die den Asthmaanfall unterbrechen.

Ein staubiger Hallenboden ist auf Dauer schädlich für die Lunge. Durch die Bewegung wird zum einen Staub aufgewirbelt und zum anderen atmet ein Pferd in Bewegung tiefer ein, so dass Staubpartikel tiefer in die Lunge gelangen und Husten auslösen. Tritt der Husten beim Ausreiten auf, können ebenso Pollenpartikel tiefer in die Lunge gelangen. Zudem wird der in den Atemwegen vorhandene Schleim durch die Bewegung und die stärkere Durchblutung der Lunge gelöst und abgehustet.

Die medikamentöse Behandlung des Equinen Asthmas ist immer nur symptomatisch, das heißt, sie behandelt die Symptome und nicht die Ursache der Erkrankung. Entzündungshemmer wie Kortikosteroide wirken gegen Entzündungen und Schwellungen in den Atemwegen. Bronchodilatatoren lösen in akuten Phasen den Krampf der Atemwege und Schleimlöser verflüssigen den zähen Schleim. Welche Medikamente für dein Pferd sinnvoll sind, entscheidet dein*e Tierarzt*ärztin.

Es kommt auf den Zustand des Pferdes an. Ein Pferd mit einer milden Form des Equinen Asthmas mit gelegentlichem Husten kann geritten werden. Ein Pferd, das aufgrund von Asthma schon eine Leistungsdepression und starken Husten zeigt, sollte nicht überfordert werden, sondern im Rahmen des individuellen tierärztlichen Therapieplans in Kombination mit der medikamentösen Therapie kontrolliert bewegt werden.

2. Inhalation bei Pferden und Inhalationsgeräte für Pferde

Wenn das Pferd rau und tief hustet und/oder zähen Nasenausfluss hat, ist inhalieren mit Kochsalz sinnvoll. Denn dadurch wird das Sekret, das sich in den luftführenden Atemwegen festgesetzt hat, gelöst und kann abgehustet werden. Bei einigen Pferden läuft danach Sekret aus den Nüstern heraus, andere schlucken es ab.

Ja, es gibt verschiedene Inhalationsgeräte zum Inhalieren von Kochsalz. Hier gibt es einen Artikel, der Hinweise gibt, worauf man dabei achten sollte.

Für die Inhalation von Kortikosteroiden wurde ein eigener Inhalator für Pferde entwickelt, der EquiHaler®. Er stellt die erste zugelassene Inhalationstherapie für Equines Asthma dar. Der EquiHaler® liefert die optimale Partikelgröße, eine langsame Sprühnebelgeschwindigkeit und eine hohe Dosiergenauigkeit für die Inhalation. Somit kann das entzündungshemmend wirkende Kortikosteroid direkt an den Ort der Erkrankung gelangen.

Das Risiko von systemischen Nebenwirkungen (wie zum Beispiel Hufrehe) bei der Therapie mit dem EquiHaler® ist gegenüber oralen oder injizierbaren Behandlungen deutlich reduziert. Somit können auch Risikogruppen wie Hufrehe - gefährdete Pferde damit behandelt werden.

3. Die wichtigsten Infos zum EquiHaler®

Der EquiHaler® ist exklusiv bei deinem*r Tierarzt*ärztin erhältlich. Das Kortikosteroid ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, daher ist es nicht frei verkäuflich. Der*die Tierarzt*ärztin entscheidet, ob dein Pferd eine solche Inhalationstherapie benötigt und von ihr profitiert.

Hier kannst du dir Videos anschauen zur Anwendung des EquiHalers® bei einem ruhigen Pferd, bei einem kopfscheuen Pferd und Tipps für die Gewöhnung von geräuschempfindlichen Pferden an die Inhalationstherapie.

Hier findest du Tipps zur Anwendung des EquiHalers® und ein Video zur ersten Anwendung. Unbedingt vor der ersten Aktivierung lesen/anschauen!

Der EquiHaler® dient der einmaligen Therapie über 10 Tage. Die Kartuschen können nicht ausgetauscht werden. Ist danach eine erneute Therapie erforderlich, wird ein neuer EquiHaler® verschrieben.

Die Erfahrungen nach Anwendung des EquiHalers® sind sehr positiv. Bereits nach sehr kurzer Zeit (Tage oder sogar Stunden) zeigt sich häufig eine deutliche Verbesserung des Krankheitsbildes.

Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten, denn der EquiHaler® ist ja ein Teil der tierärztlichen Behandlung. Bei einem Tierarztbesuch werden in der Regel Anfahrt, Untersuchung, gegebenenfalls weiterführende Diagnostik und die verschriebenen Medikamente in Rechnung gestellt. Am besten fragst du bei deiner*m Tierarzt*ärztin nach.

„Remodeling“ bezeichnet Umbauvorgänge am Lungengewebe, die durch chronische Reizzustände entstehen. Zäher Schleim und chronischer Husten führen zu verdickter Muskulatur um die Bronchien herum. Im Inneren der Bronchien werden noch mehr schleimproduzierende Drüsen gebildet und das elastische Gewebe wird durch Bindegewebe ersetzt.

Bei milden Formen des Equinen Asthmas kann das Krankheitsbild durch die Optimierung der Haltungsbedingungen geheilt werden. Je stärker das „Remodeling“ der Lunge bereits fortgeschritten ist, umso länger dauert es, mit einer Kombination aus symptomatischer medikamentöser Therapie und konsequenter Veränderung der Haltungsbedingungen die Umbauvorgänge an der Lunge umzukehren. Je früher damit begonnen wird, umso besser!

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie ist vom Gesamtzustand des jeweiligen Pferdes abhängig. Es hängt viel davon ab, ob die Optimierung der Haltungsbedingungen umsetzbar und die Veränderungen an der Lunge reversibel sind. Mit dieser Frage solltest du dich an deine*n behandelnde*n Tierarzt*ärztin wenden.

Hier findest du die entscheidenden Tipps und eine wertvolle Checkliste zur lebenslangen Anpassung der Haltung und Fütterung von Pferden mit Equinem Asthma. Staub und Schimmel müssen unbedingt auf ein Minimum reduziert und die Belüftung des Stalls verbessert werden. Nur so kann dein Pferd wieder durchatmen!